Backe, backe Kuchen - Teil 2 - Die Mäuse haben alle Zutaten beisammen. Jetzt geht's ans Rühren, Backen und natürlich Probieren!
Backe, backe Kuchen,
der Bäcker hat gerufen.
Wer will guten Kuchen backen,
der muss haben sieben Sachen,
Eier und Schmalz,
Zucker und Salz,
Milch und Mehl,
Safran macht den Kuchen gehl!
Schieb, schieb in'n Ofen 'nein.
Dieser Kinderreim mit der dazugehörigen Melodie entstand noch vor 1840 in Sachsen und Thüringen. Der Text bezieht sich auf die Tradition, Brot und Kuchen zu backen.
Wer keinen eigenen Backofen zu Hause hatte, konnte seinen Teig zum Dorfbäcker bringen, der regelmäßig zum „Backtag“ rief. Das Backen war früher sehr aufwendig, da der Backofen zuerst mit Holz vorgeheizt wurde, damit die Steine, aus denen der Ofen gemauert war, heiß wurden. Nach dem Backen des Brotes, rief der Bäcker die Dorfbewohner herbei, damit diese im Anschluss auch ihre Kuchen backen lassen konnten. „Gehl“ bezieht sich dabei auf den Safran, der den Kuchen gelblich werden lässt und dessen Schreibweise vom Autor angepasst wurde, damit es sich auf „Mehl“ reimt. Zugrunde liegt hierbei das mittelhochdeutsche Wort „gel“ (= „gelb“).
Eine frühere Form des Textes ließ sich um 1460 im ältesten Kochbuch in deutscher Sprache von Meister Hans, Koch am Hof von Wirtenberg (Würrtemberg), finden. Darin zählt er die Zutaten für ein Mus auf, welches hauptsächlich aus Mehl bestand.
Das Lied eignet sich sehr gut, um es gemeinsam im Sandkasten beim „Backen“ von Sandkuchen zu singen, einfach zwischendurch, oder beim „echten“ Backen in der Küche. Es vermittelt dabei einen spielerischen ersten Eindruck von Rezepten, Zutaten und einem festen Schema nach dem vorgegangen wird.
Auch als Kreisspiel kann „Backe, backe Kuchen“ gut gesungen werden. Die Kinder klatschen dabei im Takt und können Bewegungen, wie das Rühren des Teigs oder das Hinzufügen der einzelnen Zutaten in eine Schüssel, imitieren. Am Ende wird dann der Kuchen mit beiden Händen in den Ofen geschoben.